22.11.2021

90 Schachteln voller Berufsgeschichte

ÖGLA Schriftstücke aus dem Jahr 1946, Archivalien im LArchiv nach Jahr sortiert, Fotos: Rosner
ÖGLA Schriftstücke aus dem Jahr 1946, Archivalien im LArchiv nach Jahr sortiert, Fotos: Rosner

Im November 2021 übergibt die Österreichische Gesellschaft für Landschaftsarchitektur ÖGLA ihren Archivbestand an das LArchiv.

Die ältesten Schriftstücke dieser Sammlung stammen aus dem Jahr 1946, als nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges eine neue Berufsvereinigung gegründet worden war. Die erste, 1912 gegründete Vereinigung Österreichischer Gartenarchitekten wurde 1939 von den Nationalsozialisten behördlich aufgelöst. Ab diesem Zeitpunkt war die Berufsausübung an eine Mitgliedschaft in der Reichskammer der Bildenden Künste gebunden. Jüdischen Kolleg*innen war der Beitritt untersagt. 1946 schuf man nun in der Berufsvereinigung Bildender Künstler Österreichs eine eigene Sektion Gartenarchitekten ÖGA. In den folgenden Jahrzehnten ist dieser Fachverband mehrmals verändert worden, doch bis heute vertritt er die Berufsinteressen von Landschaftsarchitekt*innen und ist eine zentrale Informationsplattform.

Der umfangreiche Bestand an Schriftstücken dokumentiert die Aktivitäten des Berufsverbandes: Vertretung und Förderung von Berufsinteressen gegenüber Behörden, Institutionen und Organisationen, Öffentlichkeitsarbeit sowie Veranstaltungs- und Weiterbildungstätigkeiten. Der Berufsverband engagiert sich auch auf internationaler Ebene und ist seit 1952 Mitglied der International Federation of Landscape Architects IFLA. Die Beziehung zwischen ÖGLA und IFLA soll demnächst in einem internationalen Forschungsprojekt im Rahmen des Network of European Landscape Architecture Archives NELA untersucht werden. Der neu übernommene Bestand bildet dabei eine zentrale Quelle.

Autorin: Ulrike Krippner