1.3.2021

Auf Spurensuche: Landschaftsarchitektur der 1950er- und 1960er-Jahre

Welche Spuren haben die Nachkriegsjahrzehnte im Stadtbild hinterlassen?

Master-Studierende der BOKU gehen im Rahmen der Lehrveranstaltung Gartendenkmalpflege (Leitung: Ulrike Krippner) in ihren Heimatgemeinden auf die Suche nach Freiräumen der 1950er- und 1960er-Jahre. In diesen Jahrzehnten investieren viele Gemeinden in neue Parkanlagen, Schulen, Freibäder, Krankenhäuser oder Friedhöfe. Am Stadtrand werden moderne Wohnsiedlungen errichtet und deren Außenanlagen als „fließende Landschaften“ gestaltet. Breite Bevölkerungsschichten können sich erstmals einen Freizeitgarten mit Swimmingpool und Barbecue-Grill leisten. Diese Freiräume mit ihrer typischen Formensprache, Material- und Pflanzenwahl sind heute lebendige Zeugnisse der Wirtschaftswunderjahre, aber oft durch Um- und Neugestaltungen von Zerstörung bedroht.

Die Studierenden setzen sich in der Lehrveranstaltung zunächst mit dem Denkmalbegriff, der Rechtslage und verschiedenen Strategien der Gartendenkmalpflege auseinander und erarbeiten Charakteristika der Nachkriegsmoderne. Anschließend erheben sie im Wohnbezirk Projekte, recherchieren im LArchiv nach historischen Plänen und Fotos und analysieren den heutigen Zustand dieser Anlagen. Damit entwickeln die Studierenden ein Verständnis für historische Freiräume des 20. Jahrhunderts und lernen, diese zu bewerten und fachgerecht an neue Ansprüche zu adaptieren.

Autorin: Ulrike Krippner

Entwurfsskizze Betonbrücke Doblhoff-Park Baden, Viktor Mödlhammer 1960–1969, LArchiv
Entwurfsskizze Betonbrücke Doblhoff-Park Baden, Viktor Mödlhammer 1960–1969, LArchiv
Wasserbecken mit Betonbrücke Doblhoff-Park Baden, Viktor Mödlhammer 1960–1969, Foto: Türk
Wasserbecken mit Betonbrücke Doblhoff-Park Baden, Viktor Mödlhammer 1960–1969, Foto: Türk
Theodor-Körner-Hof Wien, 1951–1955, Foto: Ostermann
Theodor-Körner-Hof Wien, 1951–1955, Foto: Ostermann